Fakten zum Betrieb der Theilheimer Windkraftanlage
Die Theilheimer Windkraftanlage vom Typ Seewind 52-750-74 VS mit 750 kW Leistung wurde am 23.10.2000 in Betrieb genommen.
In den Jahren 2000 – 2013 lief der Betrieb der Anlage weitgehend störungsfrei. Die Erträge waren höher als kalkuliert und die Reparaturkosten niedriger. Die Schulden konnten früher als geplant zurückgezahlt werden.
Ende 2013 kündigte die sehr erfahrene und kompetente Firma Seewind den Wartungsvertrag für die Theilheimer Anlage. Eine neue Wartungsfirma musste gesucht werden.
Seit dem Jahr 2014 verzeichnete die Anlage aufgrund des Wechsels der Wartungsfirma längere Stillstandszeiten und häufigere Störungen und erwirtschaftete dadurch weniger Erträge als kalkuliert.
Am 31.12.2020 lief die EEG-Förderung für diese Anlage aus. Seit dem 01.01.2021 wird der Strom über die Direktvermarktung am Strommarkt verkauft.
In der Gesellschafterversammlung 2020 wurde zum 31.12.2020 wurde ein mehrheitlicher Gesellschaftsbeschluss mit rund 90% Zustimmung zur Auflösung der Windkraftanlage Theilheim GmbH & Co. KG beschlossen.
Erwartungen für 2021:
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- Erlöse der WKA Theilheim bei einem Strompreis von 2 – 4 ct/kWh bei den max. zu erwartenden 1.000.000 kWh pro Jahr um die 20-40 k€.
- Die erwarteten durchschnittlichen Reparaturkosten lagen bei 24 k€
- die Kosten für das Führen einer KG von rund 6 k€
-> Somit wäre kein wirtschaftlicher Weiterbetrieb der Windkraftanlage Theilheim GmbH & Co. KG möglich gewesen.
2021:
Die WKA Theilheim hat im Jahr 2021 9.980,45 € an Stromeinspeise Erlösen generiert. Dem gegenüber stehen Kosten im Wert von rund 11 k€. UND es gab keine Wartungsfirma mehr, die diesen Anlagentyp betreute. Die Anlage ging durch eine Explosion der Elektronik kaputt und hat am 28.04.2021 das letzte Mal Eingespeist. Mehrere Reparaturversuche der Volta blieben erfolglos. Aufgrund des Mangels an kompetentem Personal konnte die Anlage im Jahr 2021 nicht mehr repariert werden.
2022:
Durch intensive Recherche und dem Kontakt zu dem damaligen Inhaber der Firma Seewind konnte jemand gefunden werden, der sich mit der Anlagentechnik noch auskennt und der auch an Ersatzteile für die Anlage herankommt. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter der Firma Seewind, wohnhaft in Achim bei Bremen. Ersatzteile gibt es nur noch in einem Gebrauchtwarenlager der einzig weiteren noch betriebenen Anlage in Deutschland.
Im August 2022 kam der Techniker, um die Störung der Anlage zu besichtigen und zu prüfen, ob sie noch repariert werden kann. Die Inspektion hat 3670 Euro gekostet. Vor der Reparatur wurde die DGUV V3 Prüfung für 1.600 € durchgeführt. Die Reparatur der Anlage hat weitere 19.500 € gekostet und wurde im Dezember 2022 durchgeführt. Seit dem 20.12.2022 läuft die Anlage wieder, mit einigen Anlaufschwierigkeiten.
2023:
Die Anlage läuft wider Erwarten störungsfrei weiter. Der Betrieb erfolgt allerdings ohne die Wechselrichterfunktion, somit läuft die Anlage erst ab einer Windgeschwindigkeit von größer 4,5 m/s an. Die Weiterbetriebsprüfung durch das Ingenieurbüro Glocker hat kaum Mängel festgestellt. Die Weiterbetriebsprüfung hat weitere 4.130 € gekostet. Die Prüfung des Steigsystems hat weitere 600 € gekostet. Weiter war es ein großer personeller Aufwand, die bestehende BImSch Genehmigung für die Anlage mit dem Landratsamt Würzburg weiter für Gültig zu erklären. Dafür war ein umfassender Reparaturbericht seitens der Volta zu verfassen. Der Techniker hat sich bereit erklärt, die Wartung der Anlage zu übernehmen. Dafür reist er alle 6 Monate von Bremen an.
Beteiligung auch ohne KG
In dem Beschluss der Gesellschafterversammlung 2020 wurde vereinbart, dass auch nach dem Auflösen der KG die Kommanditisten bei einem Weiterbetrieb der Anlage profitieren sollen. Die Beteiligung an den Nettoerlösen aus den Stromverkäufen ab dem 01.01.2021 berechnet sich die Beteiligung wie folgt:
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- Bei Erlösen bis 24.000 € 0%
- Bei Erlösen von 24.000 € bis 30.000 € 4%
- Bei Erlösen von 30.000 € bis 40.000 € 8%
- Bei Erlösen von 40.000 € bis 50.000 € 20%
- Bei Erlösen über 50.000 € 30%