Windkraftanlagen bestehen weitgehend aus gut recyclebaren Materialien – vorwiegend Metallen – die in die Produktionskreisläufe zurück geführt werden.
Aufwändiger ist das Recycling von Rotorblättern. Dazu veröffentlichte der Bundesverband Windenergie e.V. eine Pressemitteilung, die wir hier wiedergeben.
„Insgesamt wurden im Jahr 2015 in Europa 1.069.000 Tonnen glasfaserverstärkte Kunststoffe produziert. Davon wurden 34 Prozent in der Konstruktions-Branche verbraucht, zu der auch die Windindustrie gehört. Die Bereiche Transport (35 Prozent), ebenso wie bei Elektronik- und Sportgeräten (30 Prozent) weisen ebenfalls einen sehr hohen GFK-Verbrauch auf. Dagegen sind bei CFK nur etwa 14 Prozent des Verbrauchs für die Windindustrie. Die größten Abnehmer sind die Luftfahrtindustrie, das Militär (zusammen 31 Prozent) sowie die Fahrzeugindustrie (21 Prozent).
Die Rotorblätter von Windenergieanlagen bestehen in der Regel aus Glasfaser und Polyester-, Vinylester- oder Epoxydharz. Für neue Blätter wird nur noch Epoxydharz verwendet. Diese Blätter und jene, die mit Kohlefaser verarbeitet sind, sind in einer Epoxymatrix eingebettet. Unterschieden werden also Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) oder Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK). In den letzten 26 Jahren wurden in Deutschland insgesamt knapp 0,5 Millionen Tonnen von Rotorblättern verbaut. In 26 Jahren wurde damit weniger als die Hälfte der in ganz Europa allein im Jahr 2015 produzieren glasfaserverstärkte Kunststoffe eingesetzt.
Die Herausforderung bei der Wiederverwertung von glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffen liegt in deren Materialzusammensetzung. Eine thermische Verwertung ist in spezialisierten Betrieben möglich. Eine effiziente Nutzung des in den Rotorblättern enthaltenen GFK-Materials bietet der Zementindustrie eine Alternative zu fossilen Brennstoffen (wie zum Beispiel Schweröl). Die bei der Verbrennung anfallenden Aschen enthalten einen sehr hohen Anteil an Mineralstoffen und lassen sich daher gleichzeitig als Rohstoffsubstitut in der Zementherstellung nutzen. Diese stoffliche Verwertung ist heute etabliert. Intensiv wird parallel im Rahmen europäischer Technologieplattformen bei der Materialforschung auch die Recyclingfähigkeit in den Blick genommen, um künftig ein leichteres Recycling zu gewährleistet.“
Quelle: Bundesverband Windenergie e.V. 02.02.2018